Reidun Schlesinger – Irische und Chromatische Harfe

Neu: Online Harfenunterricht: https://harpmusic.ie/online-harp-lessons/

Reiduns Konzertkalender findet man hier: https://harpmusic.ie/live-dates/

Reidun Schlesinger
Steckbrief

Reidun Schlesinger spielt keltische Harfe seit 1989 und chromatische Harfe seit 1999.  Klassischer Harfenunterricht in Lüttich (B) und Harfe, Instrumentalpädagogik und Allgemeine Musikerziehung für 2 Jahre an der Musikhochschule Aachen (D).

Unterrichtet Harfe und Irische traditionelle Musik in Kerry (IRL); Harfen-Workshops in Deutschland, Belgien, Frankreich und den Niederlanden.

Auftritte: Spielte in verschiedenen Folk-Bands in Belgien (Amorroma, Dunlin) und Deutschland (AeNicht, Fasire). Heute: Duo „Amala“ mit Paul de Grae (Gitarre), CD „resonance“ (2016); Duo mit Uilleann Piper Barry Lynch.

Veröffentlichungen: „Mein Schlaues Harfenbuch“, 2009, Harfenschule (120 Seiten mit CD), “My Little Irish Harp Book” (2018).

Duo Amala
Duo Amala’s CD “Resonance”

Seit 2015 spielt sie im Duo „Amala“ (Harfe & Gitarre) mit Paul de Grae, Veröffentlichung der CD „resonance“ im Juni 2016.

Irische Musik, Barock, Jazz und Eigenkompositionen werden verwoben und mit fetzigen Improvisationen gewuerzt. Amala spielt in Irland, aber kann auch auf Tournee angetroffen werden, wie z.B. in Belgien, den Niederlanden, Deutschland, oder sogar Neufundland (Kanada).

Siehe auch http://www.amala.ie.

Mein Schlaues Harfenbuch (2009) :

https://harpmusic.ie/mein-schlaues-harfenbuch/

mein schlaues Harfenbuch
Mein Schlaues Harfenbuch

Reidun Schlesinger (lange Biographie)

Im Alter von 12 Jahren begann Reidun ihre musikalische Laufbahn mit einer Gitarre und einer Blockflöte. Zum Geburtstag bekam sie einen Gutschein über einen 10-stündigen Gitarrenkurs, in dem sie nicht nur lernte, den Takt mit dem Fuß zu klopfen, sondern auch, sich zu Folksongs zu begleiten.

Zu dieser Zeit träumte sie noch davon, Schriftstellerin zu werden und zeichnete mit Leidenschaft.

Ihre Mutter, selbst begeisterte Tänzerin, nahm sie später mit zum „bal folk“, zu Folkfestivals in der Region.

Eines Tages organisierte sie ein Hauskonzert mit dem Harfenisten Thomas Breckheimer, der durch seine Interpretationen der irischen Musik das Publikum verzauberte, insbesondere mit Stücken des blinden Harfners und Komponisten Turlough O´Carolan (1670-1738), der irische Wurzeln und barocke Einflüsse zu einer ganz unverwechselbaren Musik vereinte.

Diese Begegnung sollte Reiduns Leben verändern! Mit 18 begann sie, keltische Harfe zu spielen (auf einer wunderschönen Eagan-Harfe aus Eiche mit goldenen Chimären und Kleeblättern auf der Decke).

Bei Thomas lernte sie Improvisation, das Spielen nach Gehör (die „traditionelle“ Weise) und das Arrangieren von Stücken (z.B. wie man interessante Akkorde für eine Melodie findet – von O´Carolans´ Musik z.B. sind nur die Melodien überliefert). Thomas nahm sie mit zu den spannenden Festivals wie dem legendären „Harfentreffen“ (D), nach Edinburgh und Dinan (Bretagne). 1991 ermutigte er sie, an einem Harfenbaukurs mit Frank Sievert teilzunehmen, wo sie nach drei Wochen schleifen, hobeln, bohren und polieren mit einem eigenen Instrument nach Hause kam, diesmal aus Esche. In dieser Zeit besuchte sie auch Workshops und Konzerte von Uschi Laar, Rüdiger Oppermann, Stefan Battige, Jochen Vogel, die sie in ihrer musikalischen Entwicklung beeinflußten.

Geboren 1971 in Aachen, wurde sie stracks darauf nach Belgien ex-(im-)portiert, wo ihre Eltern ein uraltes Häuschen auf dem Lande bewohnten. Dies besiegelte ihr Leben als „Grenzgängerin“, mit ihrer Begeisterung für Sprachen, Reisen und kulturellem Austausch. Mit deutschen Wurzeln in Belgien aufgewachsen, fühlt(e) sie sich auf beiden Seiten der Grenze zu Hause. So zog sie 1994 nach Lüttich, um ihr Französisch zu perfektionieren. Worauf eine ziemlich romantische Zeit folgte. Statt „was Ordentliches“ zu studieren, um „was Vernünftiges“ zu werden, entschloß sie sich, Harfenistin zu werden!

(Naja, in Wirklichkeit ist die Geschichte noch viel länger, Gedanken an Instrumentenbau, angefangenes Studium in Philosophie, Niederländisch und Musikwissenschaften…)

So begann sie in Lüttich in der Fußgängerzone zu spielen.

Die sprichwörtliche Großzügigkeit der Lütticher und eine harfenspielende Sängerin (Yannick Vanden Broecke) ermutigten sie in dieser Entscheidung. Yannick, die selber auf einer wundervollen 100-jährigen Erard-Harfe spielte, machte sie mit Sopie Hallynck bekannt, die zu dieser Zeit an der Musikschule klassische Harfe unterrichte. Während 2 Jahren lebte Reidun die ganze Woche auf diese halbe Stunde Harfenunterricht hin!

Mit 24 Jahren allerdings mußte sie schmerzhaft begreifen, daß sie zu „alt“ war für eine klassische Harfenkarriere. Da gab sie kurzerhand das ganze Geld, das sie für eine dieser riesigen Pedlharfen gespart hatte, aus, für – ganz unromantisch – ein Auto! Unpoetisch, aber praktisch, denn zu dieser Zeit tourte sie schon mit einer ganzen Clique von Jongleuren, Schauspielern, Musikern…Da kommt eine Menge Gepäck zusammen, das oft in den letzten Winkel der belgischen Ardennen geschafft werden sollte, dort, wo Fuchs & Hase sich Gute Nacht sagen und ganz bestimmt kein Zug oder Bus je hinkommt! Mit Christophe Dadseux, französischsprachigem („frankophonem“, wie man in Belgien sagt) Märchenerzähler und dem gemeinsam gegründeten Verein „Rumelin“ zog die Truppe von Mittelalterfest zu Mittelalterfest.

Während all dieser Jahre erlebte ihre Harfe einige „Umbauten“. Veränderung der Saitenspannungen / Saitendicken brachten nicht das gewünschte Resultat (Optimaler Klang/optimales Spielgefühl), und so mußte schließlich zur Verlängerung der Saiten die Säule ausgetauscht werden… (Angelschnüre und Bremszüge von Fahrrädern als Saiten fallen auch in diese Episode). Auch die Sache mit den Halbtonklappen war nicht perfekt. Die in Belgien noch vorhandene chromatische Pleyel-Harfe brachte sie auf die Idee, in ihre eigene Harfe kurzerhand ein paar Löcher zu bohren und probehalber eine Saite in die vorhandene Ebene hineinzukreuzen…

Als daher Christoph Pampuch 1998 seine Chromatische Harfe präsentierte (Artikel dazu auf www.carolan.de), war klar, daß dies ihr Instrument werden würde! 1999 wurde ihre erste chromatische Harfe aus der Klangwerkstatt fertig, ein Instrument, bei dem alle Tonarten gleichberechtigt sind!

8 Jahre verbrachte Reidun in Lüttich, pendelte zu dieser Zeit jedoch schon wöchentlich zwischen Lüttich und Aachen, wo sie keltische Harfe unterrichtete und in der irisch/schottischen Folkband AeNicht (mit Thomas Schneider, Kasia Jankowska und Jürgen Gier) spielte. Und wo sie zu guter Letzt doch noch für zwei Jahre an eine Musikhochschule kam, im Studiengang Allgemeine Musikerziehung, mit Hauptfach Harfe bei Helga Storck.

Zur selben Zeit gründete sie mit Fiddler Philippe Dejace zusammen das irish-trad-Duo „Dunlin“. Phil lebt und reist in einem Zigeunerwagen aus Holz und hat sich das Geigespielen komplett selbst beigebracht.

Auf dem Festival „Namur en Mai“ traf sie Jowan Merckx (belgischer Komponist, Flöter und Dudelsackspieler), welcher sie einlud, in seiner Folkgruppe „Amorroma“ mitzuspielen. In dieser Besetzung kann man sie auf verschiedenen CDs hören: „Carduelis“ (2003),  „Balance“ (2005 CD/DVD-Projekt)  „Les Tisserands“ (2006). „Tisserands“ ist ein Zusammenwirken von drei belgischen Gruppen: „Amorroma“ (Folk), „Traces“ (Jazz) und „Zefiro Torna“ (alte Musik) ).

Mit dem Trio „Fasire“ auf chromatischer Harfe, Bracciolina d’Amore (Falk Peters) und Gesang/Percussion (Silvia Herl-Peters) spielt sie u.A. Irische, Schwedische, Balkan- und Klezmermusik.

Am „St. Paddy´s Day“ 2006 , wo Reidun als Solistin auf dem „Festival Celtique de Braives“ (B) spielte, traf sie den irischen Uilleann Piper Barry Lynch (Pipes, Gesang, Bodhran, Low & Tin Whistle, Mandoline) der Gruppe „Tuatha“, und seit 2008 lebt sie in Kerry/Irland als Harfenistin und Harfenlehrerin, u.A. an der Musikschule in Killarney (2010-2017) und in „Reidun’s Harp Centre“, Beaufort).

2009 veroeffentlicht sie „Mein Schlaues Harfenbuch“ , Harfenschule für keltische Harfe, 120 Seiten mit CD und 2018 “My Little Irish Harp Book”.

Seit 2015 spielt sie im Duo „Amala“ (Harfe & Gitarre) mit Paul de Grae, Veröffentlichung der CD „resonance“ im Juni 2016.

Irische Musik, Barock, Jazz und Eigenkompositionen werden verwoben und mit fetzigen Improvisationen gewuerzt. Amala spielt in Irland, aber kann auch auf Tournee angetroffen werden, wie z.B. in Belgien, den Niederlanden, Deutschland, oder sogar Neufundland (Kanada).

Siehe auch http://www.amala.ie.